Das AG-DVX200, das wir auf der Messe präsentiert haben, hebt sich mit seiner roter Seitenwand und Carbon-Optik von der breiten Palette der Handheld-Geräte ab. Der Nettolistenpreis für den 4K-Camcorder wurde von der Firma PANASONICS auf 4.699 EUR festgesetzt. Die Camcorder haben einen Vier- bis Drei-Zoll-Sensor ähnlich der Kamera des Typs GH4 von Pantomim. Davor befindet sich ein festes 13-fach Zoomobjektiv mit drei Kontrollringen und optischer Bildstabilisation.
Ein rotes Metallblech und Kunststoffteile in Carbon-Optik: Das neue Gerätekonzept des DVX 200 von Panasonic ist sicher nicht jedermanns Sache. Das ist natürlich Geschmackssache - und wenn alles andere stimmt, sollte und wird das niemanden davon abbringen, eine DVX 200 zu kaufen. Überzeugt der DWX200?
Mit dem Camcorder AG-AF101 (Test) hat die Firma vor etwa fünf Jahren auf den zunehmenden Gebrauch von Spiegelreflexkameras in der Filmindustrie reagiert und einen Camcorder mit austauschbarem Objektiv und grossem Bildsensor vorgestellt. Mit dem AG-AF101 hat die Firma nicht nur die gewohnten Wege bei der Sensorik und Objektivmontage, sondern auch bei der Gestaltung und Handhabung des Kamerarecorders hinter sich gelassen.
Seitdem hat sich in diesem Segment viel getan - aber nicht bei Panasonic. Panasonic hatte auch eine lange Pause beim 4K-Handheld. Verglichen mit seinen Mitbewerbern war die Kluft in der professionellen Aufstellung von Panasonic recht groß. Panasonic will mit dem neuen AG-DVX200 diese Kluft schliessen - mit einem neuen Konzept: Das neue Reporting Handheld vereint einen 4/3 Zoll CMOS-Sensor und ein festes Zoom-Objektiv mit 4K-Aufzeichnung.
Zugleich ist der Modellname des neuen Kamerarecorders an das 2003 eingeführte und später erneuerte Erfolgsmodell AG-DVX100 DV angelehnt - der erste Camcorder, der in 25p aufnehmen kann, damals noch in SD auf MiniDV-Band. Der AG-DVX200 wurde von der Firma PANASON auf der Messe präsentiert, während der Camcorder von Herrn Guillaume P. Zimmermann, Head of Product-Marketing bei der Panasonic System Communications Europe, auf dem Stand vorgestellt wurde.
Das DVX200 ist der derzeit größte Camcorder mit festem Motor-Zoom auf dem Weltmarkt. Die FS7 (Test) von Sony hat zwar eine Zoom-Rocker und es gibt ein austauschbares Objektiv, das über diese Rocker bedient werden kann, aber viele Benutzer sind mit dem Anschluss und dem Zoommechanismus dieses Gerätes nicht ganz zufrieden, so dass eine voll integrierte Version wie die des DVX200 hier von Vorteil sein könnte.
Obwohl der Benutzer an Beweglichkeit einbüßt, wenn das Glas dauerhaft installiert ist, ergeben sich auf der Seite des Herstellers weitere Vorzüge, von denen der Endverbraucher ansonsten profitiert: Der Camcorder kann die Bildbearbeitung für das verwendete Objekt optimieren, so dass Verzeichnungen und Farbfehler des Objektives auf der digitalen Bildebene korrigiert werden können.
Die kleineren Camcorder und Kameras, wie der PXW-X70 und der Canon XC10 von Sony, sind immer ein Kompromiß hinsichtlich der speziellen Steuerung des Gehäuses und der Benutzerfreundlichkeit. Der DVX200 schliesst auch hier eine Lücke: Ein ND-Filter und ein guter Motor-Zoom sind neben dem großen Fühler vorhanden.
Viele Filmschaffende aus dem Szenenbereich mögen Letzteres verabscheuen, aber wenn man als Ein-Mann-Team Dokumentarfilme oder Nachrichten verwirklicht, kann es eine große Erleichterung sein, wenn man den Camcorder mit einer Hand bedient. Die Funktionskombination des DVX200 hat im aktuellen Umfeld einen nahezu exotischen Stellenwert, den die Firma mit dem bunten Design der Geräte - bewusst oder unbeabsichtigt - betont.
Unternehmensvideo von Panasonic, das die wesentlichen Merkmale des Modells auflistet. Anders beim DVX 200, denn er meistert auch echte 4K - allerdings nur in 24-facher Ausführung. Zeitlupe mit bis zu 120 fps in Full-HD-Auflösung ist eine besondere Eigenschaft eines Handheld-Camcorders. Die 4/3 -Zoll-Sensorik ist ein guter Kompromiß zwischen den kreativen Arbeitsmöglichkeiten mit niedriger Tiefenschärfe und den Erfordernissen einer raschen, flexibleren, dokumentarischen Arbeit, bei der eine höhere Tiefenschärfe hilft.
Bei 12,8 Millimetern erreicht das Weitwinkelobjektiv einen akzeptablen Weitwinkel-Effekt, ohne wirklich für extreme Weitwinkelformate wie Dokumentseifen oder für Aufnahmen auf engstem Raum ausgerüstet zu sein. Das 13-fach Zoomobjektiv von Leica im HD-Modus stellt einen guten Kompromiß zwischen Weitwinkel-Effekt und ausreichendem Tele-Effekt für die meisten Aufgabenstellungen dar.
Wie viel davon auf Objektivqualität oder digitale Bildverbesserung basiert, kann bei einem Camcorder mit festem Glas natürlich nicht ohne weiteres gesagt werden. Mit der V-Log Aufzeichnung können mit dem DVX200 bis zu 12 Blendenstufen aufgenommen werden. Wenn Sie diese Funktion nicht nutzen und eine kontraststarke Bildeinstellung wählen, mit der Sie sofort "fertige" Aufnahmen machen können, verfügt der Camcorder immer noch über einen deutlich höheren Kontrastbereich als die älteren HD-Camcorder wie der HD-Camcorder von Panasonic.
Unter ergonomischen Gesichtspunkten ist das Konzept des Kamerarecorders im Großen und Ganzen recht erfolgreich. Die DVX200 hat einen vergleichsweise weit zurückliegenden Schwerpunktschwerpunkt, was für die meisten Benutzer wahrscheinlich komfortabler ist. Der Koffer sieht im Ganzen gesehen gut aus, auch wenn er etwas zu plastisch ist. Bei Verwendung von Kopfhörern oder Anschluss eines angeschlossenen Recorders oder Feldmonitors und geöffneten Deckelklappen des SDI-Ausgangs stört die jeweilige Deckelklappe den Betrieb des Gerätes.
Die Griffe sind besonders gut für den Camcorder geeignet und liegen gut in der Hand. Daher ist der Camcorder besonders gut geeignet für den Einsatz in der Arbeit. Das Design ermöglicht und stützt den Camcorder gegen die Schultern oder auf andere Weise auf dem Gehäuse. Wie schon gesagt, der Schwerpunktschwerpunkt ist weit genug zurück, so dass man mit der DVX200 verhältnismäßig lange aus der Hand schwenken kann.
Als praktisches Feature hat man das ausklappbare Display an der Vorderseite des Tragegriffs angebracht - wie es viele Mitbewerber schon seit einiger Zeit tun. Er ist gut abgesichert, wenn er nicht im Einsatz ist, hat aber beileibe nicht mehr die Positionierungsflexibilität, die andere Anbieter auf ihren Camcorderdisplays haben. Herausziehen und Drehen: Das war's mit der DVX200, mehr Freiheiten sind nicht möglich - kein Falten, kein Verschwenken, keine Höhenflexibilität.
Panasonic Produktmanager Luc Bara gibt einen Einblick in die Hauptfunktionen des Panasonic AG-DVX200 4K Camcorder im Film Das Bild wurde während der Europa-Präsentation des Clips im Groucho Klub in London aufgenommen. Die Linse hat einen eigenen Steuerring für Blendenöffnung, Fokus und Zoomen. Unglücklicherweise müssen Sie dazu ins Menu zurückkehren.
Der DVX200 ist damit für das schnelle und flexible Bearbeiten ausgerüstet. Damit der Camcorder eingerichtet und an die eigenen Anforderungen angepasst werden kann, muss man sich durch das reichhaltige Angebot durchkämpfen. Panasonic ruft die Templates für verschiedene Bildeigenschaften, die über das Menu aufgerufen werden können, Szene-Dateien auf. Die DVX200 ist für dokumentarische Arbeit jeder Spiegelreflexkamera weit voraus - nicht nur wegen der ergonomischen Gesamtbedienung, sondern vor allem wegen der drei integrierten ND Filter und des Motorzooms.
Unglücklicherweise lassen die Motoren der Objektive keine sehr hohe Zoomgeschwindigkeit zu, wie wir sie von 2/3-Zoll-Objektiven kennen. Das, was Panasonic "Fast Zoom" genannt wird, ist nicht gerade eine schnelle, sondern eine mittelgroße Sache - der Motor-Zoom macht es nicht wirklich durch die Brennweiten. Wenn der Camcorder auf einem Dreibeinstativ verwendet wird, gibt es eine Besonderheit: Das Griffentwurf macht es schwierig oder sogar nicht möglich, die Zoom-Wippe mit der rechten Seite zu bewegen, wenn man mit der rechten Seite auf dem Schwenkarm schwenkt.
Mit anderen Kamerarecordern kann man es so machen, mit dem DVX200 ist es schwer. Eine Zoom-Fernbedienung, die über LANC verbunden werden kann, wird daher für die Arbeit von einem Dreibeinstativ aus empfohlen. Der integrierte Bildsensor des Suchers deaktiviert den Bildsucher, wenn das Sucherauge entfernt wird. Wenn der Camcorder auf die werkseitige Voreinstellung eingestellt ist, geht der Bildsucher an und das Gerät aus.
Alte Panasonic-Batterien können nicht mit dem Gerät benutzt werden, auch wenn der tatsächliche Anschluß gleichbleibend ist. Unglücklicherweise klappt der Wechsel zwischen dem optischen und dem digitalen Zoomen nicht nahtlos und der "iZoom" kann nicht mit der Zoomsteuerung, sondern nur mit den Schaltflächen auf dem Bildschirm gesteuert werden.
Einigen Betatestern gelang es, den DVX200 vor seiner Markteinführung zu erproben. Die Bilder zeigen rasch, dass die DVX200 einen sehr ähnlichen oder gar ganz ähnlichen Bildsensor wie die GH4-Kamera enthält. Auch im Weitwinkel-Bereich registriert das Glas überraschend wenig. Die älteren Panasonic HPX171 Camcorder, die für Vergleichszwecke im Testbetrieb verwendet werden, haben ungefähr den selben Blickwinkel wie die DVX200 im HD-Modus, zeigen aber trotz 10-Bit -Quantisierung und 4:2:2-Scan wesentlich mehr Verzerrung und erzeugen weniger Schärfe.
Außerdem ist die Digitalkamera DVX 200 ihrem alten Mitarbeiter in Sachen chromatische Abweichungen weit voraus. Auch bei geöffneter Öffnung liefert die Digitalkamera eine gute Schärfe. Was die Bildparameter angeht, verfügt der Digitalrekorder über eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, die einen wesentlichen Einfluß auf das Rauschen haben. Schwachlicht ist daher auch die größte Schwachstelle des DVX200: Selbst bei einer normalen Beleuchtung im Büro ohne Licht sind sinnvolle Bilder erst ab ISO 1000 möglich.
Die DVX200 ist eine erfolgreiche Verschmelzung des GH4-Sensors mit dem Design eines Reportagecamcorders mit festem Zoom-Objektiv, ND-Filter und einer vernünftigen Soundausstattung. Der Camcorder ist vielleicht etwas zu schwer für einen Camcorder in dieser Kategorie, aber das Halbschulterdesign und die Platzierung des Bildschirms erlauben es, den Camcorder für einen längeren Zeitraum von der Hand zu benutzen.
Im Großen und Ganzen sind die ergonomischen Eigenschaften und die Bedienerführung sehr gut und praxisnah. Das Zusammenspiel von Lichtschranke und Linse schränkt die Empfindlichkeit so weit ein, dass es selbst bei einer normalen Beleuchtung im Büro kaum möglich ist, sich ohne Zusatzlicht zu verdrehen - oder ein verstärktes Rauschen aufzunehmen. Die Linse zeichnet sich durch eine gute Schärfe und verblüffend geringe Verzerrungen im Weitwinkel-Bereich aus.
Bei 4K fällt ein Teil des Weitwinkeleffekts aus. Kombiniert mit der Fähigkeit, in Zeitlupe mit bis zu 120 fps aufzuzeichnen, ist der DVX200 ein guter Reportage Camcorder mit der Fähigkeit, wie ein Film auszusehen, der am besten für Außenaufnahmen oder beleuchtete Gespräche verwendet wird.