Interessanterweise hat Sony durch eine Kerbe, die an dieser Stellen bei vielen anderen Kameras störend kratzt ("Nagelfeile"), zusätzlichen Raum für die Nägel am Griff geschafft. Mit 0,74facher Vergrösserung und 100% Feldabdeckung ist der Bildsucher sehr luxuriös - das kann kein anderer Anbieter in der Preislage unter 3000 EUR bieten.
Außerdem ist der Bildsucher extrem lichtstark und erzeugt ein echtes Kinogefühl. Durch den Augensensor wird außerdem sichergestellt, dass die Kameras auf maximale Aufnahmefähigkeit eingestellt sind und der Bildschirm aus ist. Sie sehen, dass der Bildsucher für Sony sehr bedeutsam war - immerhin ist er eine der wichtigsten, wenn nicht gar die bedeutendste Funktion einer Spiegelkamera, vor allem wenn Sie, wie Sony, nicht LiveView verwenden.
Ausserhalb der Brennebene ist das Motiv buchstäblich "zerrissen", so dass das Scharfstellen mit der Alpha 900 und dieser besonderen Fokussierscheibe - vor allem in Verbindung mit leistungsstarken Linsen - viel Spass macht. Außer dem Bildsucher dominiert der Betrieb einer DSLR, die sich vor allem an anspruchsvolle Laien wendet.
Übrigens übernahm Sony diese Firmenphilosophie von Minolta, deren hochwertigere Kameramodelle ebenfalls mit vielen Steuerelementen "verunreinigt" waren. Allein auf der Oberseite der Maschine befinden sich vier Tasten, die mit dem Finger oder dem Finger bedient werden können. Die Informationsanzeige auf der Oberseite der Spiegelreflexkamera ist für eine Sony DSLR ungewöhnlich. Er ist zwar gering, stellt aber die wesentlichen Funktionalitäten oder Einstellungen dar.
Sony hat hier den von der Alpha 700 gewohnten hervorragenden VGA-Monitor mit 3 " Bilddiagonale (ca. 7,6 cm) installiert, der nicht nur eine sehr feine Auflösung liefert, sondern durch einen großen Blickwinkel und Spezialbeschichtungen auch eine gute Lesbarkeit bei starkem Fremdlicht sicherstellt. Praktisch rotiert die Bildschirmanzeige mit - ganz gleich, in welche Richtungen Sie die Spiegelreflexkamera ins Portraitformat neigen.
Dies beinhaltet auch die Auswahl der Speicherkarten, da die Alpha 900 über zwei Einschübe verfügen. Dies ist z.B. in feuchter oder staubiger Umgebung sinnvoll, in der Sie die Digitalkamera nicht notwendigerweise aufklappen wollen. Anders als die Mitbewerber ist die Alpha 900 nicht wirklich wasserdicht, aber wenigstens zum Teil - z.B. auf den Bedientasten.
An dieser Stelle ist die vom Alpha 700 her bekannten Infolithiumbatterie verborgen, die eine prozentuale Anzeige der Restkapazität ermöglich. Trotz der höheren Performance nach CIPA-Standard-Messverfahren erfasst die Alpha 900 880 Bilder mehr als die Alpha 700 Das ist auf das Messprinzip zurückzuführen, das den Einsatz des Blitzgerätes für jedes zweite Bild erlaubt; die Alpha 900 hat keine und damit Energieeinsparung während des Tests.
Der optionale Griff im Hochformat, der mit einer Reihe von Steuerelementen ausgestattet ist, wird ebenfalls am Gewinde des Stativs befestigt. Wie bei den Steuerungen hat Sony die Anschlüsse auf der rechten Seite der Kamera nicht gekürzt. Eigenschaften Im Unterschied zur D700 hat die Sony Alpha 900 keinen eingebauten Blitz. Der Mangel an dem eingebauten Blitz ist noch schmerzhafter, da Sony kein kompakten und erschwinglichen Geräte hat, das zumindest als drahtloser Master verwendet werden könnte.
Der kabellose Blitz im Sony oder Mini-Task-System ist sehr vielseitig (z.B. Blitzstromverteilung) und Sie können damit gar ein Mobilstudio einrichten. Nichtsdestotrotz stellt die Fotokamera dem Fotografen eine gute Ausrüstung zur Verfügung. Die TTL-Blitzleuchte ermöglicht den Anschluß für das große Blitzgerät von Sony, das besonders mit dem neuen HVL-F58AM leuchten kann (wer erfindet nur solche Produktbezeichnungen?!).
Statt des Rückstrahlers werden Blitz und Bedienelemente einfach ins Portraitformat verschwenkt, was nicht nur einen höheren Körperschwerpunkt, sondern auch eine leichtere Handhabung mit sich bringt. Der Spezialblitzschuh ist allerdings etwas lästig, aber Minolta hat ihn bereits "gebrochen" und Sony hat ihn unweigerlich angenommen. Zumindest für das Tonstudio gibt es eine kabelgebundene Variante - denn Sony hat für die Alpha 900 eine synchrone Verbindung zur Verfügung gestellt.
Durch Umschalten der Komprimierung von Superfeine auf Fine kann die Zahl der JPEG-Bilder deutlich erhöht werden - die Qualität des Bildes wird kaum beeinträchtigt. Dank der beiden Prozessoreinheiten und der hohen Geschwindigkeit des Schreibens macht die Digitalkamera einen leistungsstarken Auftritt - die 24,6 Mio. Pixel kann man gar nicht "fühlen". Man sollte hier auf gute oder leistungsfähige Archivierungslösungen setzen und beim Kamerakauf sofort an einen neuen, leistungsstarken Computer denken, denn 24,6 Mio. Pixel erfordern eine große Rechenleistung.
So dauert das Einlesen von Bildern bei lrfanview im Vergleich zu den herkömmlichen 10-Megapixel-Kameras deutlich mehr Zeit. Wenn Sie hingegen nach Bildverarbeitungsoptionen in einer professionellen Fotokamera suchen, haben Sie die Berechnung ohne Sony durchgeführt. Sony hat hier alles über Bord geschmissen, was der "Profi" ohnehin nicht bräuchte. Im " Creative Mode " gibt es sechs Modi: Standard, Vivid, Neutral, Porträt, Landscape und auch Schwarz-Weiß, wobei der Photograph bis zu fünf individuelle Parameter an seine eigenen Anforderungen anpasst.
Das Vollformat-Objektiv ist praktisch das "Kit"-Objektiv für die Alpha 900 es kostete fast 1.900 EUR und ist hervorragend veredelt. Der Alpha-Bajonett ist der einzigste, für den solche Zeiss Objektive mit Autofocus erhältlich sind. Wenn Sie eine Sony Alpha 900 kaufen, sollten Sie sich über eines im Klaren sein: Damit der Vollformat-Sensor die bestmögliche Abbildungsqualität erreicht, sind hochwertige Vollformat-Objektive erforderlich, die in der Regel einen hohen Gegenwert haben.
Erfreulicherweise hat Sony mit den Objektiven Carl Zeiss und G bereits eine große Bandbreite in diesem Segment, die kontinuierlich erweitert wird. Die auch ausgezeichnete Minolta F2.8/200mm wurde von Sony aus dem Sortiment entfernt - sie wurde von allen Herstellern als die schönste F2.8/200mm angesehen. Zusätzlich zum umfangreichen Objektivsortiment beansprucht Sony auch in einem anderen Gebiet buchstäblich seine Muskeln:
Der Alpha 700 Sensor-Shift-Bildstabilisator wurde auf 35mm Vollformat vergrößert. Dazu war nicht nur eine grössere und stabile Technik erforderlich, auch die Bewegungsmotoren für den Sensor müssen wesentlich leistungsfähiger sein. In Verbindung mit dem Stabilisator gibt es eine besonders attraktive Leistenanzeige im Sucher: Dies zeigt an, wie hoch der Taumelstrom ist, so dass Sie einschätzen können, wie stabil Sie die Aufnahme halten.
Dank Ultraschall-Motoren (SSM bei Sony) ist die Drehzahl in immer mehr Linsen angegeben, die Genauigkeit ist auch mit dem Medium F2.8 bright cross sensor verfügbar. Sie hat nur acht zusätzliche Zeilensensoren (und einige "unsichtbare" Hilfssensoren), die ebenfalls sehr nah am Autofokus-Mittelpunkt liegen - Baugruppen anderer Anbieter, auch der unteren Kameraklasse, sind wesentlich besser ausgestatte.
Anders als andere Hersteller verwendet Sony einen dezenten, integrierten Rotlicht-Projektor (anstelle einer Stroboskop-Blitzsalve), der ein Bild auf das Objekt projiziert, das genügend kontrastreich ist, damit das Autofokus-Modul fokussieren kann. Interessanterweise kann die Umschaltung auf das Bildformat APS-C im Menu vorgenommen werden. Obwohl das AF-Modul noch gut funktioniert, fehlt die Markierung im Bildsucher und die Belichtungssteuerung kann zu Problemen führen, da aufgrund des eingeschränkten Bildkreises dieser Linsen ein Teil des Bilds dunkel ist.
Hier hilft die Umschaltung auf mittig gewichtete integrale Messung, die die Bildwinkel wesentlich weniger betont. Es wäre jedoch bedauerlich, die kostbare Lösung durch Cropl-Objektive zu verraten. Mit der Alpha 900 hat sich Sony an die Spitze der Vollbildauflösung im Kleinbildbereich gestellt und damit nicht nur Canon, sondern auch viele Mittelformatkameras übertroffen.
Abgesehen vom 2,8/24-70er haben wir das 50mm -Makro an das Testlabor der DCTau gesandt, um die Leistungsfähigkeit der Kameras oder des Bildaufnehmers auszuschöpfen - später werden weitere Optiken nachkommen. Auch bei einem Seiss - jedenfalls mit offener Blende - ergibt sich eine geringfügige Überblendung, die jedoch verhältnismäßig klein ist (bis zu 24 mm).
Wenn Sie die Blendenöffnung schließen, erhalten Sie ein etwas differenziertes Foto. Mit 70 Millimetern erhöht sich die Bildauflösung, mit 24 und 40 Millimetern in der Mitte des Bildes ist sie bereits einfach. Dies lässt sich durch die leichte Beugung hervorrufen - ein nur durch die hohe Bildauflösung sichtbarer Effekten.
Auch ein weiterer Linsenfehler macht sich schon allein durch die Bildauflösung bemerkbar: Die Linse hat einen sehr geringen Längsfarbfehler, der sich durch einen leicht blau gefärbten Rand an sehr dünnen Oberflächen ergibt; dadurch ist die Abhängigkeit im Blau-Kanal leicht vergrößert, aber in der Regel nicht kritisch. Zum einen werden von einer solchen hochauflösenden Digitalkamera hochauflösende Aufnahmen verlangt, zum anderen sollte die Bildverarbeitung so wenig wie möglich angriffslustig sein, um nicht zu Fehlern zu führen.
Die Sony Alpha 900 geht hier einen mittleren Weg. Zugleich zeigt die Farb-Artefakte und Moiré-Effekte bei Feinstrukturen, dass das Glas viel stärker aufgelöst wird als der Bildsensor, besonders in der Mitte des Bildes, und das Tiefpass-Filter lässt diese Hochmodulation durch. Zudem werden bei Sony im Unterschied zu einigen Wettbewerbern Farbangaben in kleinsten Mengen nicht gelöscht und somit auch nicht verdeckt.
Dazu gehört auch die sehr naturgetreue Schärfung, die nicht agressiv ist und nur eine sehr geringe Unsymmetrie aufweist, d.h. dass die dunklen Ränder etwas sanfter und die hellen Ränder etwas stärker ausgeprägt sind - ein schwarzes oder weißes Clipping tritt jedoch nicht auf. Das Vollformat ist daher nicht das Synonym für rauschfreie Bilder, sondern im Falle der Sony Alpha 900 mit einer wesentlich größeren Auflösungen.
Natürlich bewegen Sie sich immer noch auf einem Höchstmaß an Geräuschlosigkeit, aber mit dem besten Willen der Welt kann die Alpha 900 keine D3/D700 bzw. Canon 5000 erreichen - das sollten Sie von dieser Digitalkamera gar nicht glauben. Die Rauschunterdrückung ist besonders in den dunkleren Bildbereichen hoch und entfaltet ihren stärksten Ausdruck in den dunkleren bis mittelgroßen Bildhelligkeitsstufen.
In den ISO 100 und 200 ist das Rauschen noch deutlich ausgefiltert, so dass nahezu nur noch Salz- und Pfefferrauschen zu sehen ist, ab ISO 400 wird immer mehr Rauschen mit steigender Sensibilität wahrgenommen. Der obere Grenzwert der Digitalkamera ist ISO 6. 400, der nur im Ernstfall verwendet werden sollte. Der Eingangsdynamikbereich ist bei allen Empfindlichkeiten gut und weist bei ISO 100 und 200 maximal 9 Blenden auf, sinkt aber selbst bei ISO 1600 mit 8,8 Blende kaum ab - ein Pluspunkt, der auf die Störunterdrückung in den Dunkelbildbereichen zurückgeführt werden kann.
Bei der seriellen Schussgeschwindigkeit kann die Kompressionsstufe gut gewählt werden, sie ist mit einem Kompressionsfaktor von 1:13 noch annehmbar und weist nur niedrige Komprimierungsartefakte auf. Sony hat bei der Qualität der Bilder gute Arbeit geleistet. Dieser ist besonders bei 24 Millimetern präsent, weist aber einen sehr naturnahen und sanften Lauf auf.
Wenn Sie auf F5.6 ausblenden, wird es ebenfalls erheblich verkleinert. Das übliche Problem wird durch den Weissabgleich im warmen künstlichen Licht aufgezeigt. Die Alpha 900 erzeugt wie die meisten anderen Modelle bewusst oder unbeabsichtigt einen rot-orangen-Farbabdruck. Wir waren mit der Belichtungssteuerung der Alpha 900 weniger glücklich, da die Versuchskamera aus unerfindlichen Motiven zu unsicheren Resultaten tendierte und oft sehr klare Überbelichtung aufwies.
Schlussfolgerung Sony demonstriert mit der Alpha 900, zu welchen Auflösungen das volle Format ausreicht. Aber auch bei rauscharmen Aufnahmen mit höherer Empfindlichkeit (ISO) ist dies nicht möglich. Dem gehobenen Laien steht nun eine bequeme Wahl im vollformatigen Preissegment unter 3000 Euro zur Verfügung, ob ihm eine hochauflösende (für die Alpha 900 oder seit kurzem Canon 5000 oder Canon 5000 II ) oder rauschfreie (für die Nikon D3/D700 und Canon 5D) Lösung mehr liegt.