Ein Highlight dieser 9,5er Führung ist ein dreh- und schwenkbarer Reflektor (180° mit je sechs Klickanschlägen nach oben und oben und 90 mit vier Klickanschlägen nach oben). Erhältlich ist der Marc II wie der E-M5 in schwarz und klassisch-silberschwarz. Beim alten E-M5 gibt es nur einen nach oben und hinten klappenden Bildschirm.
Demgegenüber verfügt der Modell II über einen seitlich schwenkbaren und um 270° schwenkbaren Bildschirm, der eine große Freiheit der Bewegung - auch für Selbstfahrer - ermöglicht. Obgleich solche Designs in der Regel umfangreicher sind als ein reines Klappsystem, ist es Olympus gelungen, das Kameravolumen durch den Gebrauch einer flachen Anzeigeeinheit zu stabilisieren. Etwas hat sich auch beim Bildsucher geändert: Er hat jetzt eine Auflösung von 2,36 Mio. Pixeln, er ist der gleiche große Bildsucher wie der OM-D E-M1.
Während die OM-D E-M5 bereits über einen 5-achsigen Bildstabilisator verfügt, der sowohl Schwenkbewegungen nach links/rechts und oben/unten als auch Bewegungen nach links/rechts und oben/unten sowie Rotationsbewegungen kompensiert, konnte Olympus die Wirksamkeit dieses Objektivstabilisators aufgrund seines Prinzips nicht weiter steigern. Interne Angaben von Olympus besagen, dass der Stabilizer die 6 EV-Marke verkratzen wird.
Das CMOS-Bild des Sensors ist immer noch 16 Mio. Pixel groß, hat aber keinen die Auflösung reduzierenden Tiefpaß. Sie hat ein viertel der Oberfläche eines 35mm-Sensors, die Objektivbrennweite ist doppelt so groß wie die des 35mm-Sensors. Unterstützt wird der Messkopf nun von der TruePic VII Bildverarbeitungs-Engine, die bereits beim E-M1 und E-M10 im Einsatz ist.
Im E-M5 MK II ist er jedoch mit einer weiteren Baugruppe für die Videobearbeitung nachgerüstet. Das E-M5 Markierung II kennzeichnet das schnelle AF mit 81 Fokuspunkten, das eins der schnellen Autofokussysteme auf dem Markt bleibt. Allerdings bietet das Modell noch immer keine Phasendetektion und somit in Verbindung mit angepassten Four-Third Objektiven nicht den raschen Autofocus des E-M1.
Bis zu zehn Bilder pro Minute, bis zu sieben Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen sind während der Belichtungsreihen möglich, und es gibt auch einen HDR-Modus mit eigener Steuerung. Eine besondere Funktionalität bietet der neue Bildstabilisator: Vom Dreibeinstativ aus kann eine 40-Megapixel-Funktion aktiviert werden, bei der acht Bilder zu einem hochauflösenden Bild mit je einem minimalen Versatz des Sensors in der Fotokamera kombiniert werden.
Olympus will mit diesem Mode auch eine Rohdatenaufzeichnung anbieten, aber das 64 Mio. Pixel Datenvolumen kann derzeit nur von Adobe Photoshop mit einem besonderen Plug-In entwickelt werden; die Olympus-Software soll bis zum Herbst umgebaut werden. Nach Olympus Angaben erfordert diese Funktionalität den verbesserten Image-Stabilisator, so dass der OM-D E-M1 nicht mit Software nachrüstbar ist.
Auch die Schließung des OM-D E-M5 Mark II ist eine Neuheit. Der notorische Verschluss-Schock (Erschütterungen durch den Blendenverschluss, die bei gewissen Aufnahmezeiten zu einer geringfügigen Unschärfe des Bildes kommen können - nicht nur Olympus hat damit zu kämpfen) sollte nicht mehr auftauchen. Der neue Verschluß sorgt außerdem für einen wesentlich leiseren und sehr angenehmen, warmen Schließklang.
Darüber hinaus ist der E-M5 Mark II in der Lage, mit bis zu 1/16.000 kürzeren Verschlusszeiten auszulösen. Bei der E-M5 Mark II Birne kann zwischen B- oder T-Modus, Live-Birne oder Live-Zeit und Live-Composite gewählt werden. Live-Leuchtmittel und Live-Time zeigen an, wie helle das Motiv während der Belichtungszeit ist, so dass Sie die Aufzeichnung zu jeder Zeit stoppen können.