Unmittelbar nachdem Sony die neuen A7 und die neuen System-Kameras eingeführt hatte, gab es einen großen Rummel um sie im Internet. Die Superlative bin ich immer ein bisschen sorgsam und wollte sie selbst prüfen, denn für mich zählt nicht nur die technische Ausstattung, sondern vor allem, wie eine Digitalkamera in der Praxis funktioniert.
Also machten wir uns mit der D800, der A5300 und der Sony A7 im Reisegepäck auf den Weg nach Thailand. Also hat die teuere Fotokamera den schlechtesten Selbstfokus. Ich werde natürlich sehr hohen Ansprüchen genügen und die Kameras nach meinen persönlichen Empfindungen bewerten. Denken Sie immer daran, die Sony A7 als gleichwertiger Nachfolger für mein D610 oder 6D zu haben.
Zuerst habe ich etwas mit der neuen Spiegelreflexkamera im Flugzeug gespielt. Lob, Sony. Ich mag die Optik der Fotokamera sehr, ein echter Blickfang! Die Aufnahme vom Schiff aus erfordert einen hohen Anspruch an die Fotokamera. A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Oben genannte Ausnahmen sind die am häufigsten verwendeten Tasten an der Digitalkamera, der Auslöseknopf.
Jeder, der schon einmal mit Sony-Kameras zusammengearbeitet hat, wird sich sicher zurechtfinden, aber ich habe die Einstellung nicht richtig verstanden. So wird beispielsweise die Hilfefunktion von Nicon vergeblich gesucht, so dass einige Menüeinträge so lange ein Geheimnis sind, bis man sie (möglicherweise irgendwann) im Benutzerhandbuch nachschlagen kann.
A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Jedoch sind viele Fehler, die die Kameras anzeigen, z.B. wenn Sie eine Funktion auf die benutzerdefinierte Taste legen und diese dann in einem unzulässigen Zusammenhang ausführen, einfach nicht nachvollziehbar und wirr. Also: Kameraeinstellung auf NTSC, um die Bildwiederholraten von 30 fps oder 60 fps für Videos zu verwenden (im Standard-PAL-Modus sind es nur 25 fps oder 50 fps).
Weil es nichts gibt, was auf der Landkarte wichtig ist, klick ich auf OK, dann wird der Schirm dunkel, die Videokamera startet scheinbar durch und zeigt dann die folgende Nachricht an: Auch für den Photographen nicht wirklich verständlich und ehrlich gesagt nicht sinnvoll. A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Jedes Mal, wenn ich die Camcorder einschalte, werde ich mit der Nachricht "Running in NTSC" auf dem Display und im Bildsucher begrüsst.
Dieser stoppt für 3 Sek. (d.h. der Bildsucher ist zeitlich schwarz) - nicht nur im Videomodus, sondern auch, wenn einer der Fotomodi aktiviert ist. De-Facto heißt, dass ich die höhere Bildrate des NTSC-Modus in der Realität nicht nutzen kann, weil diese Nachricht so unheimlich ärgerlich und eindringlich ist.
Das Umschalten zwischen PAL für den nicht-nervösen normalen Betrieb und NTSC für das Drehen geht auch in der Realität nicht, da die Karte beim Wechseln immer zum Fotografieren gezwungen wird. Natürlich ist dies auch mit dem Sony möglich. Bei Sony heißt es "Flexible Spot: S". Deshalb habe ich diesen Mode eingestellt und kann dann - anders als bei DSLR-Kameras - den Brennpunkt in einem 19×17-Raster über den ganzen Bildausschnitt bewegen.
Mit meinem Nikon kann dies ganz leicht durch Drücken des 4-Wege-Schalters auf der Rückseite geschehen, ohne zuvor etwas anzuklicken und auch mit Canon kann es so konfiguriert werden, dass es ohne weiteren Tastatureingriff arbeitet. Das sind zwei Mausklicks, mit denen Sony den Photographen retten könnte. Sie können natürlich auch in einem der anderen Autofokus-Modi weiterarbeiten und die Suche nach dem Schärfepunkt automatisieren und durchführen lassen.
Doch hey - Sony will mit Profikameras in einer Klasse mitspielen - und Fachleute funktionieren meist nicht mit einem der Fokusregler, weil sie keine Einflussmöglichkeiten haben. A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Ich bedaure, das mitteilen zu müssen - aber er ist nur etwas langsamer, benötigt viel Lichteinfall und nicht immer.
Der Sony hat unter den Lichtverhältnissen schlichtweg nicht scharf gestellt. Mit einem helleren Glas ist das vielleicht besser als mit dem 28-70er-Set. Toll, was natürlich dadurch an Reiz gewonnen hat, dass der Sony einen elektrischen Bildsucher hat, in dem man diese Fokussierhilfe natürlich auch sehen kann, wenn man die Kamera dabei hat.
Schön gedacht, aber in Zusammenhang mit der Fokussierung und dem Durchblick durch den Bildsucher ist das sehr unübersichtlich, denn auf einmal sehen Sie nur noch einen (sehr kleinen) Teil des Bilds und verlieren völlig den Durchblick über die Rahmung des Gegenstands. Außerdem zoomen Sie nicht an die Stelle, an der Sie zuvor falls nötig Ihren Brennpunkt platziert haben, sondern immer in die Bildmitte, so dass Sie dann auch den Bildausschnitt bewegen müssten - mit der Aufnahme auf dem Bildschirm nahezu nicht.
Eine weitere Software-Störung ist, dass sich die Digitalkamera die manuelle Fokussierung nur so lange speichert, bis sie aus- und wieder eingeschaltet wird. Ein mechanischer Ausschalter am Glas ist nicht vorhanden. A7 von Sony und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Der elektronische Bildsucher ist immer noch eine Kluft.
Manche erkennen die unbestreitbaren Vorzüge, z.B. die Einführung wichtiger Hilfsmittel wie ein Live-Histogramm und die gerade erwähnte Fokussierung - andere fluchen noch auf einen Optiksucher. Auf der einen Seite finden sich die Chancen, die ein elektronisches Suchergerät bietet, auf der anderen Seite hatte ich noch keine eigene Digitalkamera mit einem elektronischen Bildsucher in der Tasche, die mich hätte überzeugen können (nein, auch nicht mit dem OM-D :-)).
Nun, von Beginn an bemerkte ich das Flackern des Suchers. Möglicherweise sind meine Blicke zu sensibel - aber andere Photographen, die auch durch den Bildsucher hindurchgeschaut haben, haben dies bekräftigt. Er sah nicht wie ein optischer Bildsucher aus, aber zum Teil zu grell, ausgewaschen, ich kann ihn nicht richtig umschreiben - aber das ist sicher kein Hingucker, sondern lediglich ein Unterscheid zwischen einem elektronischen und einem visuellen Spion.
A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Die Sony A7 (nicht die A7R) hat einen halbmechanischen und halb-elektronischen Shutter - wenn ich das richtig verstehe. Dies bedeutet, dass der automatische Shutter immer eine minimale Verschlusszeit von ca. 1/15 s hat. Mit kürzerer Verschlusszeit stellt sich der elektrische Shutter dann früher ein.
Wird mit 1/150 s beleuchtet, dann öffnet sich zuerst der mechanischer Verschluß, das Motiv wird beleuchtet, nach 1/150 s schließt der elektrische Verschluß und nach weiteren 9/150 s schließt der mechanischer Verschluß. Zuerst: Der Auslöser klingt immer so, als würden Sie in 1/20s fotografieren.
Zum anderen: Solange der automatische Auslöser geöffnet ist, ist auch das Sucherbild schwärzlich. Mit noch längerer Belichtungszeit - das ist auch bei einer DSLR der Fall - aber mit kürzerer Belichtungszeit von 1/100 oder sogar 1/1000 wie auf dem Schiff sind die relativ lange 1/15 Sek. schwärzlich.
Das Schwarze war gerade mal eine unangenehme Zeit im Gegensatz zu meiner Kamera mit dem nicht gerade schnelleren Blende. Mit solch rasanten Bewegungsabläufen will man gleich erkennen, was geschieht und nicht in einen dunklen Blick. Bei so kurzer Belichtungszeit flackert die DSLR im Direktvergleich kurzzeitig und man merkt das kaum - man spürt gleich wieder ein Foto.
Ehrlich gesagt begreife ich nicht, warum die spiegelfreien Fotoapparate überhaupt einen schwarzen Shutter benötigen - ein voll elektronischer Shutter wäre viel schöner - aber wahrscheinlich aus einem bestimmten Grund. Dies ist sehr ärgerlich, da die Aufnahme dann ohne akustische Rückmeldung erfolgt.
Mir scheint, dass dieser elektrische Shutter in der A7 zurzeit recht erprobt ist. Es gibt sicher viel Potential, den Elektronenverschluss zum Nutzen des Photographen zu nutzen, um kurze schwarze Zeiten im Bildsucher zu haben. A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Ich habe aber keinen ausführlichen Versuch oder Abgleich mit anderen Fotoapparaten gemacht, aber ich habe den Eindruck, dass die Qualität der Filme hier auf dem gleichen hohen Level ist.
Ich habe jetzt viel darüber nachgedacht, wie man die Kameras benutzt, aber nichts über das wichtigste Merkmal, was am Ende aus der Maschine kommt. Nun, die Qualität der RAW-Dateien ist meiner Ansicht nach durchaus vergleichbar mit der von Spiegelreflexkameras in der Preislage, und zwar der D610 und der 6D von Nihon.
Was ich auf RAW-Material von der Sony A7 in Lightroom verarbeitet habe, wirkt genau gleich und ähnelt dem der "großen" Konkurrenz. Für eine Sony A7 ist die Fotoqualität für eine solche Fotokamera schlichtweg erste Wahl ohne Abstriche und mit den Vollformatschwestern aus der DSLR-Liga gleichzusetzen!
Wie erwartet, ist der Sony Full-Frame-Objektivpark noch recht übersichtlich, da Sony das Bayonett gewechselt hat. Die neue heißt E-Mount (im Unterschied zur bisherigen A-Mount) und wurde bereits bei den NEX-Kameras eingesetzt - allerdings brauchte die NEX keine Vollformat-Objektive. So hat Sony erst mit der Markteinführung der A7 und A3R, teilweise in Zusammenarbeit mit der Firma Zeiß, begonnen, Vollformat-Objektive für den e-mount zu entwerfen.
Die 28-70er nimmt nicht nur wie ein Verrückter auf (das wird in der Camera abgezogen, später auch in Lightroom) - unglücklicherweise ist das Boot auch unter allen Kanonen, die verschwommenen Stellen in den Fotos wirken unheimlich und die Lichtintensität ist auch recht mager. Nein. Hier verwenden Sie entweder das 35mm f/2. 8 von der Firma Zeiß oder das 55mm f/1. 8, beide mit Sony E-Mount.
Es gibt die B. die Signatur 35 mit f/1. 4 auf dem freien Handel - und das auch mit Sony-Anschluss - aber soweit ich weiss für den A-Mount, nicht für den neuen A7-Mount. Unglücklicherweise hat Sony das Dilemma, dass, obwohl sie eine sehr kleine Kompaktkamera mit einem Vollformat-Sensor aufgebaut haben, die physische Realität nach wie vor ist, dass Vollformat-Objektive - insbesondere solche mit einer hohen Lichtintensität - groß und stark sind.
Mindestens aber muss man die Digitalkamera 18-35 f/1. 8 an einer Digitalkamera mit APS-C-Sensor, wie die D5xxx, verwenden, um den gleichen Bildeffekt wie die 35 f/2. 8 von Sony zu erzielen, und das wäre viel mehr. Eine f/1. 4 Linse kann man nicht so schmal auslegen.
Mit dem 35 f/2. 8 erreicht Sony eine gute Balance zwischen Grösse und Bildleistung bzw. Freistellungspotenzial. Meiner Meinung nach zeigt der Sony seine Stärken jedoch deutlich, wenn er mit Adapter zum Anschluss von Objektiven anderer Anbieter ausgestattet ist. Lediglich Sony hat mit dem A7 diese Möglichkeiten auch nicht.
Eine Zeitraffer-App auf der Digitalkamera oder ein proprietäre USB-Trigger und sogar eine Infrarot-Steuerung können die fehlenden Schnittstellen zu einem Trigger nicht ausgleichen! A7 und Kit-Objektiv. ROH in Lightroom. Die Sony A7 hat auf dem Bildschirm alles, was das Herzen eines geübten Photographen schneller schlägt.
Ein 35mm CMOS-Sensor, austauschbare Objektive, ein elektronischer Bildsucher mit OLED-Display, ein hoch auflösendes Faltdisplay, eine Fülle von Möglichkeiten der Handverstellung an der Digitalkamera selbst, ein formschönes, leichtgewichtiges und kompaktes Kameragehäuse und nicht zu vergessen 14-Bit-Rohdaten von einem Top-Sensor. Der Standard-Blitzschuh, wie beim Modell A 99 (nicht notwendigerweise eine Selbstverständlichkeit bei Sony).
Der Objektivsatz. Der Einsatz des Electronic Shutter. Außerdem ist kein Netzteil enthalten, nur ein USB-Kabel, mit einer Digitalkamera in der Preislage sogar ein No-Go. Alles in allem ist es großartig, dass Sony wieder einmal eine Pionierrolle bei der Realisierung von neuen Einfällen einnimmt. Vieles von dem, was ich hier kritisiert habe, könnte durch Software-Anpassungen verhältnismäßig leicht gelöst werden.
Als aufstrebendes, angesagtes Newcomer-Unternehmen hätte Sony die Chance, es viel besser zu machen. Auf den A8 bin ich schon jetzt gefreut - und ich bin neugierig, wohin mich die Weiterentwicklung von Sony bis dahin führen wird! Ist die A7 oder die A7R die richtige Wahl für Sie?