Der PENTAX 645Z ist eine stetige Weiterführung des 2010 eingeführten PENTAX 645D. Bewährtes Design der Analogkameras wurde ebenso übernommen wie die wetter- und staubgeschützte Ausführung der PENTAX 645D, die nur bei den PENTAX-Kameras auf diese Art und Weisen erhältlich ist. Das Auswerten von Bildern mit Live View vor der Bildaufnahme, ein neuartiges AF-System und eine genaue Belichtungssteuerung sind Merkmale, die für eine solche Digitalkamera ungewöhnlich sind.
Aber auch die Prozessorleistung, die Möglichkeiten zur Steuerung der Kameras über Ethernet oder Browser, z.B. über ein Handy, und nicht zu vergessen die Möglichkeiten, Full-HD-Videoaufnahmen zu machen, steigern die Vielseitigkeit der Kreativfotografie um ein Mehrfaches. Mit der PENTAX 645Z werden neue Standards in punkto Qualität und Technik gesetzt, die Mittelformat- und Einsteiger in die Kleinbildfotografie begeistern werden.
Die Pentax DFA 645 55 Millimeter F2,8 AL IF SDM WR wurde als Linse für den Versuch verwendet. Die Linse hat einen Ultraschall-Autofokus und ist, wie die 645Z, säurefest. In der Tat wÃ?chst die 645Z selbst im Vergleich zum vollen Format, was die Arbeitsergonomie nicht beeintrÃ?chtigt, aber die 645Z passt perfekt in die Handform.
Wie schon der Titel 645 sagt, waren die Folien früher 6 x 4,5 cm groß (es gab auch ein 6 x 7 cm großes Mittelformat). Der 645Z dagegen ist mit einem 4,4 mal 3,3 cm kleinen Fühler zufrieden. Wie bei Micro Four Thirds ist dies ein Bildseitenverhältnis von 4:3, aber immer noch wesentlich grösser als die 3,6 x 2,4 cm des vollformatigen Kleinbildformats.
Der Pentax 645Z hat eine Bildauflösung von 50 Megapixeln, hat aber aufgrund des großen Bildaufnehmers immer noch große Ausmaße. Interessant ist, dass Canon mit der EOS 5DS (R) eine Vollbildkamera mit gleicher Bildauflösung anbietet, so dass neben der bloßen Beobachtung der Abbildungsqualität der Pentax 645Z auch ein Vergleich der Canon zu sehen ist. Auch die Canon EOS 5DS R haben wir vor gut einem Jahr in unserem Testlabor getestet (siehe Links): Als Linse wurde das EF 35er F1.4 L II USM verwendet, der Bildwinkel ist praktisch nur wenig breiter als der 43er des 645Z mit 55er.
Der Verzug ist mit weniger als einem Prozentpunkt Tonne Form niedrig, die max. Kantenverdunkelung beträgt trotz des großen Sensor in den Bildwinkeln nur 0,8 Blende. Die Canon EF 35 Millimeter II bietet eine ähnliche Abbildungsqualität mit noch weniger Verzerrungen. Eine Betrachtung der Auflösungsperformance bei 50-prozentigen Kontrasten (MTF50) macht es spannend.
Der Pentax 645Z reicht mit den 55 Millimetern in der Bildmitte bis zu 71 Linienpaaren pro Zentimeter (dieser Betrag wird zur besseren Lesbarkeit in das 35mm-Äquivalent umgerechnet). Die eingesetzte Apertur hat nur einen kleinen Einfluß auf die Bildauflösung, selbst bei F2,8 gibt es 66 Zeilenpaare pro Millimeter (im weiteren lp/mm). Solange bis F11 erhöht sich die Bildauflösung, darüber hinaus nimmt sie wieder ab.
Weil die Bildpunkte groß sind und die geringste Blende mit der Funktion B22 nicht zu gering ist, hat die Diffraktion kaum Wirkung, mindestens 60 lp/mm werden beibehalten. Die Auflösungen reichen von 48 lp/mm bei offener Blende über 66 lp/mm (bei F11) bis zu 57 lp/mm bei Verwendung von Funktion B22, d.h. 28% Verlust der Bildauflösung bei offener Blende und nur sieben% bei F11, was bis sehr gut ist.
Dadurch wird eine maximale Auflösung von 102 lp/mm in der Bildmitte erzielt. Bei F4.0 ist dies jedoch ein eher spitzer Hügel. Bei offener Blende sind 66 lp/mm vorhanden, bei einer Blende von nur 48 lp/mm. An der Bildkante gibt es auch einen sehr deutlichen Abfall der Auflösung. Die offene Blende ist nur 42 lp/mm (37% weniger als in der Mitte), F4 ist 51 lp/mm (51% Auflösungsabfall) und F11 ist bei 64 lp/mm maximal (nur 11% Auflösungabfall aufgrund der starken Diffraktion in der Bildmitte).
Die Kantenauflösung fällt bei Verwendung von B22 auf 40 lp/mm (zwölfprozentiger Kantenverlust). Canon und Pentax wenden hier jedoch verschiedene Auffassungen an. Der Canon zeichnet sich durch eine wesentlich höhere Schärfe (mit entsprechenden Schärfeeffekten in den Bildern) und eine steiler werdende Kurve aus, die ihm hilft, ein besseres Messergebnis zu erzielen, das letztendlich bei 50-prozentigen Kontrasten liegt.
Die Tatsache, dass die Canon bei F4 eine so große "Spitze" in der Bildauflösung hat, ist auch auf den verhältnismäßig kleinen Bildsensor für 50 Mio. Pixel zurückzuführen. Der Beugungseffekt ist hier viel früher als beim Pentax-Mittelformatsensor, und der Bildsensor spricht sensibler auf Bildkantenprobleme an. So kann man sagen, dass man mit der Canon die hohe Qualität erreicht, aber nur in einem kleinen Blendenbereich, während man mit der Mittelformat-Kamera viel beweglicher mit der Blendenöffnung arbeitet und gleichbleibende Resultate erzielt.