Der Kelvinwert für künstliches Licht liegt bei 3200-3400, der für natürliches Licht bei 5400 bis 5600 Der exakte Kelvinwert kann je nach Uhrzeit, Wolke oder der Kunstlichtquelle variieren. So hat eine einfache Glühlampe etwa 2800 Grad Celsius, eine noch rötlichere Flamme, ja nur 1800 Grad. Auch eine Fotokamera, wenn sie für den jeweiligen Lichttyp (Filmmaterial Tages- oder künstliches Licht oder Weißlichtabgleich einer Fotokamera auf den jeweiligen Lichttyp) richtig empfindlich gemacht wird, liefert unter den erwähnten Bedingungen weitestgehend farbneutral.
Zum Beispiel bei gleichzeitiger Nutzung von Glüh- und Sonnenlicht. In diesem Falle produziert die andere Art von Licht einen Farbabfall, abhängig von der Art des Lichts, für das die Kameras empfindlich sind, blaustichig oder gelbstichig, in anderen Leuchtmitteln wie Neon auch grünstichig. Die romantischen Kerzenlichtszenen sollen gelbliche und gruselig kaltes Gewitter oder nachts durch das Glas fallendes Mondschein, blau.
Zur Tageslichtanpassung an künstliches Sonnenlicht werden orangefarbene Folien (85 mm), kurz CTO, zur Tageslichtanpassung blaue Folien (82 mm), kurz CTB, eingesetzt. Nachmittags oder bei Einbruch der Dunkelheit ist das Sonnenlicht viel röter als am Mittag und muss daher nicht so sehr oder gar nicht filtriert werden, um sich dem künstlichen Lichteinfall anzupassen.
Es wird nur eine 1/4 oder 1/2 CTO-Folie eingesetzt. Andererseits, wenn Sie künstliches Licht in einem Zimmer verwenden und es durch ein Glasfenster fällt, möchten Sie vielleicht absichtlich einen etwas wärmer wirkenden Effekt im Inneren erzielen und deshalb das künstliche Licht (CTB-Filterfolie vor den Glühlampen) nicht vollständig, sondern nur teilweise, d.h. mit einem Halb-CTB, an das Licht anpassen.
Wenn Sie das durch ein Glas einfallende Licht ausgleichen wollen, tragen Sie die Folien von der Fensteraußenseite auf die Zargen auf. Der Film wird von aussen auf den Blendrahmen aufgeklebt, so dass von der Innenseite kein Klebestreifen zu sehen ist. Es sollte fest eingespannt sein, denn die in der Alufolie befindlichen Schwingungen würden im Foto als verräterische Hinweise auf diese Filtration erkannt werden.
Verwendet man bereits Folienscheinwerfer mit künstlichem Licht, die viel Elektrizität benötigen und Wärme erzeugen, ist es nachteilig, wenn man nur die Kraft eines 1000 Wattscheinwerfers aus 2000 W Halogenscheinwerfern hat, indem man sich einfach durch die CTO-Folie an das Licht des Tages anpasst. Daher sind die Filme auch in Verbindung mit einem GRAU-Filter (ND) erhältlich, das hilft, die starken Unterschiede im Kontrast zwischen Aussen und Innenseite zu reduzieren.
Auf jeden Fall sollte sehr präzise eingeplant werden, welche Korrekturart den wenigsten Arbeitsaufwand und die niedrigsten Betriebskosten verursacht. Bei ungünstigen Bedingungen, um von außen an den Fenstern zu haften (Hochhaus, nicht zu öffnende Scheiben etc.), muss die andere Beleuchtungsart (Kunstlicht) angepasst werden. Sind die künstlichen Lichtquellen nicht im Bilde, können Sie vor oder um sie herum ganz leicht eine CTB-Folie anbringen und sie strahlen tageslichtähnlich.
Merkwürdig klingen, aber eines der Merkmale, um zwischen Amateur- und Profi-Aufnahmen verhältnismäßig rasch unterschieden zu werden, ist die korrekte oder mangelnde Einstellung der verschiedenen Farbtemperatur.