Die Sony RX100 VI bietet in der praktischen Anwendung sehr schöne, scharfe, aber nicht überarbeitete Aufnahmen. Der RX100 VI tendiert zu einer etwas größeren Belichtungszeit, hier können Sie die Korrektur versuchen und bei Bedarf den HDR-Modus verwenden, um die Schattierungen aufzuhellen. Das RX100 VI ist jedoch wegen seiner weniger hellen Linse nicht so gut für das Clipping geeignet.
Bei üblichen Portraitbrennweiten im Größenbereich von 85 bis 135 Millimeter erhält man daher nur eine moderate Lichtintensität, so dass der Untergrund für eine starke Verwacklung trotz des nicht ganz so kleinen 1"-Sensors weitab liegt.
Zur objektiven Überprüfung der Abbildungsqualität der Sony DSC RX100 VI haben wir sie nicht nur in der praktischen Anwendung, sondern auch in unserem eigenen Prüflabor genau unter die Lupe genommen. 3. Zusätzlich zum individuellen Einkauf können wir auch günstige Pauschalen mit temporärem Zugang zum gesamten Labor-Testarchiv anbieten, was z.B. für den Vergleich mit anderen Fotoapparaten ideal ist.
In punkto Bildauflösung setzt der RX100 VI einen neuen Rekordwert für den 20-Megapixel1" Bildsensor: In einem Weitwinkelbereich können maximal 66 Zeilenpaare pro mm (lp/mm) in 35 mm Äquivalent erreicht werden, jedoch nur in der Bildmitte. Gegenüber der Bildkante nimmt die Bildauflösung stark ab und fällt bei geöffneter Blende auf gut 30 lp/mm.
Bei der Ausblendung nimmt die Bildschirmauflösung in der Bildmitte durch Beugung ab, erhöht sich aber auf gut 33 lp/mm am Rand des Bildes bis zu F4. Erst ab F5.6 nimmt die Bildschirmauflösung deutlich ab, weiter als F8 sollte man nach Möglichkeit nicht ausblenden. Das RX100 VI erzielt die größte Kantenauflösung bei einer durchschnittlichen Objektivbrennweite von etwa 70 Millimeter (35mm Äquivalent), es erzielt bereits über 40 lp/mm bei einer offenen Blende, die jedoch, wie bereits gesagt, nur F4 bei dieser Objektivbrennweite ist.
In der Bildmitte genügt es für etwas weniger als 50 lp/mm - ein guter Gegenwert. Wenn Sie weiter zoomen, verringert sich die Bildauflösung sowohl in der Bildmitte als auch am Rand des Bildes. Maximal sind nicht mehr als 40 bis 31 lp/mm möglich. Im Teleskopbetrieb erhält man die niedrigste Bildauflösung, die aber für viele Anwendungen noch ausreicht.
Hier ist vor allem der Kantenverlust, zumindest vergleichsweise betrachtet, angenehm niedrig und vergleichbar mit dem bei mittleren Brennweiten. Die RX100 VI gleicht den Mangel an Lichtintensität bei guter Abbildungsqualität bis in den höheren ISO-Bereich etwas aus, sofern sie nicht mit schnelleren Fotoapparaten der gleichen Größe verglichen wird. Das Signal-Rausch-Verhältnis liegt im Messbereich von über 40 dB bis ISO 200 und unterschreitet nur den kritischen Wert von 35 dB über ISO 1600.
Die Rauschunterdrückung ist über den ganzen Sensitivitätsbereich von bis zu ISO 1800 verblüffend klein, was einen optisch ansprechenden Eindruck mit natürlichen Störungen gewährleistet. Auch bei ISO 1600 kann die Abbildungsqualität noch gut genutzt werden. Sie liegt bei ISO 125 bei etwas mehr als elf Blenden, bei ISO 1600 bei etwas weniger als zehn Blenden.
Wird die Sensitivität weiter gesteigert, nimmt die Dynamik des Eingangs mehr ab als bei geringeren Auflösungen. In der ISO-Nr. 200 gibt es nur neun Blenden, in der ISO-Nr. 6. 400 nur acht. So kann man also behaupten, dass die Bildverarbeitung so viel wie notwendig, aber so wenig wie möglich eingreift, was auch in der Realität einen positiven subjektiven Eindruck vermittelt.
Die anfängliche Tonwertkurve nimmt verhältnismäßig geradlinig ab und beginnt bei nahezu idealen Noten. Bei ISO 200 gibt es über 224 von 256 Helligkeitsstufen, bei ISO 400 bleiben die Werte mit über 192 und bei ISO 1600 sind es noch gut unter 160 Helligkeitsstufen. Sony unterscheidet sich jedoch bei der Farbvorbereitung geringfügig vom obigen Prinzip.
Es ist nicht die optimale Farbtreue, viele Farben unterscheiden sich erheblich vom Original. Sony hätte hier gern etwas mehr zurückgenommen. Der RX100 VI hat bei ISO 125 über acht Mio. Farbschattierungen, bei ISO 400 über vier Mio. und sogar bei ISO 3200 noch zwei Mio., was immer noch ein vollkommen ausreicht.
Im Vergleich zu den Wettbewerbsmodellen TZ101 und TZ202 verfügt die Sony RX100 VI über eine bessere Bildmitte und am Rande des Bildes bei gleichzeitiger geringerer Schärfe. Gerade bei höherer Empfindlichkeit ab ISO 800 liegt Sony klar vorne, vor allem in der Detailgenauigkeit, die angesichts des wesentlich gestiegenen Preisniveaus zu erwarten ist.
Die RX100 VI fügt sich hinsichtlich der Abbildungsqualität in die gute Abbildungsqualität der 1 "-Kameras von Sony ein und weist nur geringe Schwachstellen auf, z.B. bei Weitwinkel-Kantenauflösung, Farbsaum und Farbtreue, sowie das nicht allzu schöne Bokkeh.
Sony ist jedoch seinen Konkurrenten in der Qualität der Bilder deutlich einen bis zwei Stufen voraus, was nicht nur für den verwendeten Bildsensor und die Performance bei hoher ISO-Empfindlichkeit gilt, sondern auch für das verwendete Glas, was insgesamt den Preis begründet.