Die Cyber-shot RX100 VI im Test: Sonys neue High-End-Kompaktkamera
Äußerst kompakte und großartige Fotos - wenn Sie eine extra kleine Digitalkamera mit einer hohen Qualität suchen, werden Sie die Sony RX100 Reihe finden. Bereits das erste Model, die Sony Cyber-shot RX100, hat im Versuch sehr gut abgeschnitten. Die jüngste Neuheit der Reihe ist die Sony Cyber-shot RX100 VI, die als neues Spitzenmodell auftritt. "Die" hat die Kompaktkamera bereits getestet und zeigt in Praxistests, was sie kann.
Der RX100 VI hat sich in der Bildauflösung gegenüber seinen Vorgängern nicht verändert. Der 1-Zoll-Sensor (Sensorgröße 8,8x13,2 Millimeter) ist rund vier Mal so groß und nimmt so mehr Helligkeit pro Bildpunkt auf. Dadurch wird eine wesentlich bessere Abbildungsqualität erreicht. Der Bildverarbeitungsprozessor, der auf der Basis der elektronischen Komponenten der Sony Alpha 9 Professional Systemkamera arbeitet, sollte wesentlich kürzer sein als sein Vorgänger.
Praktisch bemerkt man das zum Beispiel, wenn die Digitalkamera nach längerer Serie die Daten auf die Karte schiebt - das ist viel kürzer als bei den Vorgängergeräten. Durch den schnellen Rechner hält der RX100 VI auch in Serie länger: Mit dieser extremen Geschwindigkeit wird die Karte rasch gefüllt, aber auch dafür gesorgt, dass Sie immer den passenden Zeitpunkt treffen.
Sony hat auch die Bildbearbeitung in der Fotokamera überarbeitet. Beim Praxistest waren die Bilder des RX100 VI auch bei schlechten Lichtverhältnissen und hohen ISO-Werten top (siehe Bildergalerie). Bei ISO 800 gibt es kaum Unterschiede zur Standard-Einstellung ISO 100, und selbst bei der Aufnahme mit ISO 2000 nimmt die Qualität des Bildes nur geringfügig ab.
Die Tatsache, dass der Sensor kleiner als eine Spiegelreflexkamera oder Systemkamera ist, lässt sich bei der Aufnahme mit einer noch höheren ISO-Einstellung erkennen: Mit ISO 6400 sieht das Bild in der Gesamtbetrachtung immer noch sehr gut aus. Die ersten beiden Cyber-shot RX100 und RX100 II wurden mit einem 3,6fach-Zoom (Brennweite in 35mm-Format 28-100mm) ausgestattet, von der Sony Cyber-shot RX100 III schaltete Sony auf einen schnelleren Zoommodus um ("initial aperture f1").
Ein größerer Bildausschnitt, verbunden mit einem großen Sensor, wurde bisher von den viel, viel grösseren RX10-Modellen wie der Sony Cyber-shot CX10 IV oder der Sony Cyber-shot CX10 III angeboten. Der RX100 VI gleicht hier die Gewichts- und Größenverluste aus: Der Zoombereich entspricht mit 24-200 Millimeter dem der Sony Cyber-shot CX10 II.
Dies geht jedoch zu Lasten der Lichtintensität - im Weitwinkel-Bereich ist die RX100 VI mit einer Anfangsöffnung von 2. 8 wunderschön hell, im Telebereich erreicht sie aber nur 4. 5 - besser ist es, mit einer etwas kürzeren Objektivbrennweite bei schwachem Licht zu fotografieren, damit der Automatikbetrieb der Kameras nicht so viele ISO-Werte vorgeben muss, um mit kürzeren Belichtungszeiten auskommen zu können.
Die Lumix LX15 (schnelles Objektiv) und die Lumix TZ202 (großer Zoombereich) sind die einzigen anderen Kombimodelle von Panasonic, die der RX100-Serie ähnlich sind. Obwohl das RX100 VI ähnlich wie seine Schwestermodelle ist, hat Sony es in zweierlei Hinsicht überarbeitet: Die Anzeige kann um bis zu 90° nach oben geschwenkt werden - ideal für die Aufnahme von oben.
Das RX100 VI verwendet die bei SLR-Kameras und teuren System-Kameras übliche Phasenwechselmessung. Sie sollte etwas kürzer sein als der Autofocus des RX100 V und innerhalb von 0,03s. Kein Geschwindigkeitsvorsprung war beim ersten Versuch spürbar - nicht schlecht, die RX100 V war eine der schnellen Kompakt-Kameras im Vergleich.
Bei schnellen Schnappschüssen ist es jedoch nach wie vor ratsam, an der automatisierten Meßfeldauswahl festzuhalten, da der RX100 VI Gesicht und Auge sicher und rasch aufspürt. Natürlich bei Sony in dieser Kameraklasse: Der RX100 VI zeichnet in 4K (3840x2160 Pixel) auf. Der Sensor wird nahezu vollständig genutzt, nur oben und darunter wird wegen des anderen Seitenformates ein Teil weggelassen (Video: 16:9, Foto: 3:2).
Das RX100 VI, das schneller ist als sein Vorgängermodell, berechnet dann die Bildauflösung nach unten. Wenn Sie möchten, können Sie wie mit den professionellen Systemkameras Sony Alpha 7 III und Sony Alpha 7R III im so genannten LOG-Modus aufzeichnen. Die Batterie des RX100 VI ist die selbe (NP-BX1) wie die der Schwester-Modelle, ein recht kleines Gerät mit 4,5Wh.
Dennoch sollte der RX100 VI durch komplexere Energiespartechnologien 30 prozentig mehr aushalten. Wenn Sie den ganzen Tag mit der Camcorder aufnehmen wollen und es vorziehen, einzelne Bilder zu machen, ist es besser, eine zweite Akkus oder eine Stromquelle mitzunehmen. Der Akkupack kann in der Digitalkamera über USB geladen werden - dies funktioniert auch mit einem Netzteil.
Durch die aufwändige Technologie des Bildsensors mit zusätzlichem Speicher auf dem Sensorchip wird sichergestellt, dass die Kameras die Daten äußerst rasch auslesen. Neben einer schnellen Serienbildgeschwindigkeit bietet dies auch eine Besonderheit beim Filmen: Wer in Full High Definition fotografiert, kann auf Anfrage auch in extremer Zeitlupe fotografieren: Die RX100 VI kann diese Extremgeschwindigkeit nur für kurze Zeit - je nach Einstellungen bis zu sieben Sek. - halten, aber etwa zweimal so lang wie die Sony Cyber-shot RX100 V.
Für längere Bilder muss die Kameraauflösung reduziert werden, da man einen Unterschied in der Qualität im Vergleich zu Full HD-Videos mit konventionellen Tempi sehen kann. Beim RX100 VI konnte Sony jedoch noch nicht feststellen, ob das weiter ausgefahrene Zoomobjektiv in das Gehäuse einpasst. Leidenschaftliche Tauchsportbegeisterte sind mit dem RX100 V sowieso besser dran. Im Unterwasserbereich sind sehr lange Brenndauern kaum erforderlich, daher ist die größere Lichtintensität des RX100 V wichtig.
Das Cyber-shot RX100 VI von Sony wird im Juni erhältlich sein. Das RX100 VI kostet 1300 EUR, die neue Griff-Mini-Stativ Kombination VCT-SGR1 120 EUR. Der Weg des "Computer Bild"-Editors zur Präsentation der Sony Cyber-shot RX100 VI in Venedig wurde vom Produzenten mitfinanziert.