Der Fuji X-T10 gilt als die Miniversion des X-T1 und war der Bestseller der X-Kameraserie des Fujifilms - der neue Modellnachfolger ist nun auf den Märkten und auf den ersten Blick, abgesehen von der vom X-T10 nur schwer zu unterscheidenden Typenbezeichnung. Betrachtet man die Rückfahrkamera genauer, so stellt man bald fest, dass unter dem nahezu unverändert gebliebenen Kameragehäuse nahezu alles im Vergleich zum Vorgängermodell erneuert und ständig weiter entwickelt und optimiert wird.
Auf einer Kurzreise nach Slowenien hatte ich die Möglichkeit, die Fotokamera im Praxistest zu erproben. Auffallend sind zunächst die geringen Maße der Messkamera - das Kameragehäuse hat sich im Vergleich zur X-T10 kaum verändert und das ist eine gute Sache. So fand die meiste Veränderung unter der Wasseroberfläche statt und hier ist nahezu alles frisch und besser - Fuji hört wie kein anderer Anbieter auf die Anwender seiner Kameramodelle und geht spürbar auf Optimierungsvorschläge und -vorschläge ein.
Auf Anhieb ist eine kleine Veränderung an den Schlüsseln auf der Unterseite zu erkennen - sie sind jetzt viel besser zu spüren und die Einstellung des Fokuspunktes funktioniert viel besser als beim Vorgängermodell oder dem X-T1 - ein winziges Detail, das die Bedienung wesentlich vereinfacht. Wieder zurück zur Grösse, oder besser gesagt zur Kompaktierung der Fotokamera - in den vergangenen Dekaden habe ich mit verschiedenen Analog- und Digital-Spiegelreflexkameras gereist, ich wollte lediglich die beste Abbildungsqualität und spiegelfreie Fotoapparate, was die herrschende Ansicht verdeutlicht, dass die grössere Fotokamera die besten und absurdesten Eindrücke vermittelt, die es bis vor einigen Jahren noch nicht gegeben hat.
Der Fuji X-T20 hat etwa das Fassungsvermögen von zwei Zigarettenpackungen, groß genug, um mit dem 27mm Pfannkuchen in einer größeren Sakkotasche Platz zu finden - jedenfalls belastend, wenn er herumhängt und in die kleinste Tüte paßt. Ich möchte auf meinen Fahrten nur so wenig wie möglich mit mir herumtragen - Übergewicht auf Flugreisen ist mit dieser Fotokamera nicht mehr nötig.
Man muss mit einer kleinen Fotokamera an vielen Stellen mit weniger Problemen rechnen - man geht als gewöhnlicher Reisender durch; auch unbemerktes Straßenfotografieren ist einfacher - in den letzten Jahren hatte ich oft das Missverständnis mit einer großen Spiegelkamera, dass ich als professioneller Kameramann gesehen wurde und eine Fotografengengenehmigung von mir verlangte - in Dubai hat das doppelt zu sehr unerfreulichen Vorgängen geführt.
Letztes Jahr war ich noch immer der Ansicht, dass die X-T2 bereits als Reiskamera ideal ist - in den wenigen Tagen in Slowenien musste ich meine Ansicht überarbeiten - die X-T20 bietet mir die selbe Abbildungsqualität bei wesentlich kleinerem Gehäuse und geringerem Eigengewicht - für mich ist sie also mindestens genauso gut eine reisefreudige Fotokamera.
Nun, die kleinen Maße sind in vielen Belangen von unschätzbarem Nutzen - die Fotokamera ist ein perfekter Reisebegleiter, ist sehr gut für die Straßenfotografie prädestiniert, sie ist hervorragend für die Produkt- und Foodfotografie prädestiniert und ist dank des im Handumdrehen zu aktivierenden Vollautomatikmodus und der einfachen Bedietbarkeit eine familientaugliche Großbildkamera mit ausgezeichneter Bild-Qualität.
Wenn Sie jedoch mit großen Objektiven, also großen Teleskopobjektiven, Bilder mit großen Objektiven aufnehmen, werden Sie auf lange Sicht weniger Spaß haben - die X-T20 ist daher keine Fotokamera für die Bereiche Natur- und Sportfotografie - auch für den größten Teil des Studiobetriebes ist sie nicht konstruiert, obwohl sie auch hier, aber hier die X-T2, vor allem mit Batteriehandgriff, aber viel besser in der Händedrucknahme, exzellent leistet.
Was Fuji in das kleine Kameragehäuse verpackt hat, ist verblüffend - die Kompakt-Systemkamera besticht durch ihre Funktionsvielfalt und wird ihrem Anspruch als miniaturisierter X-T2 auch wenn man mit ein paar kleinen Begrenzungen auskommen kann, voll und ganz gerecht. Sie kennen es bereits von anderen Fotoapparaten im X-System, nahezu jede Schaltfläche kann einzeln konfiguriert werden und das Schnellmenü kann auch nach Belieben zusammengestellt werden - das gibt Ihnen die Möglichkei, die Fotoapparatur sehr präzise an Ihre eigenen Anforderungen zu adaptieren, was ich an den Mujis besonders zu schätzen weiß.
Die Monitore können auf und ab geschwenkt werden - aber Sie bekommen keinen um 3 Axen geschwenkten Monitore wie die der großen Schwestern; er ist jedoch als Touch-Screen konzipiert, den die X-T2 nicht anbieten kann. Die X-T20 hat nur einen Speicherkartensteckplatz und bietet keine Unterstützung für den raschen UHS-II-Standard - die X-T2 ist also beim Speichern von Bildern etwas schwächer als die X-T2 - was für die meisten Anwendungen nicht relevant ist -, aber bei der Aufnahme einer Reihe von Bildern ist es aus diesem Grunde ein wenig kürzer.
Sogar der im Vergleich zu den Fuji-Top-Modellen vermisste Steuerknüppel kann überwunden werden, zumal die Schlüssel zur Fokuspunktverstellung nun viel einfacher zu handhaben sind. Lediglich die X-T20 ist nicht gegen Sprühwasser geschützt. Nun, dass die Fotoapparatur nicht alles kann, was die viel teuere X-T2 zu leisten hat, ist tatsächlich offensichtlich - im eigentlichen Gebrauch auf der Straße habe ich nichts wirklich verpasst - selbst ein leichter Regenguss hat die Fotoapparatur bereits vollständig unbeschädigt überlebt.
Das X-T20 verfügt aber auch über eine Funktionalität, die man bei den Fuji-Flaggschiffmodellen nicht findet - man kann mit einem kleinen Schalter in den vollautomatischen Modus schalten, der dann auch viele Motivprogramme zur Verfügung hat - wenn man den Schalter zurückstellt, ist man wieder genau bei den gleichen Einstellwerten wie vorher - eine Funktionalität, die das kleine High-End-Wunder auch zu einer Familiekamera werden lässt.
Das kleine Schmuckset läßt hier - abgesehen von den limitierten Einzelbildern - aufgrund des langsamen Speicherkarten-Standards keine Grenzen gesetzt. Unmittelbar nach dem Anschalten ist die Verschlusskamera einsatzbereit, der über eine Autofokusfunktion der X-T2 verfügt, der auch bei weniger Lichteinfall blitzschnell und präzise arbeitet - eine Auslöseverzögerung ist objektiv nicht spürbar - das macht sie zu einer sehr gelungenen Schnappschusskamera, das kleine Kameragehäuse untermauert diesen Behauptung.
Das Autofokusmodul des X-T20 mit den meisten Profi-Klassen-DSLRs kommt mit 91 oder 325 bis zum Anschlag reichenden AF-Messfeldern und vielen Konfigurationsmöglichkeiten recht gut zurecht - die meisten Fotokameras im gleichem Preisniveau sind dem AF klar überdurchschnittlich gut gelungen. Der X-T20 hat den gleiche Messaufnehmer wie die Premium-APS-C-Kameras von Fuji - den 24 MP X-Trans 3-Sensor - dieser Messaufnehmer bietet eine hervorragende Abbildungsqualität und in Kombinationen mit Fujis Foliensimulationen auch äußerst ansprechende Farbwiedergabe - die erzielte Bildschärfe in Kombina -tion mit den Top-Objektiven von Fuji XF ist für mich immer wieder erstaunlich.
Weil das Klima in Slowenien am zweiten Tag ziemlich verregnet war, habe ich meistens mit höheren ISO-Werten gearbeitet - bis zu 1600 ISO ist die Bild-Qualität ausgezeichnet - bis zu 3200 ISO sehr gut - jetzt, wer schon mit einer X-T2 oder X-Pro2 gefilmt hat, weiß, dass es in dieser Preiskategorie von fast 900 und mehr als 900 und mehr für den Körper zur Zeit keine einzelne Fotoapparat gibt, der mit dieser Bild-Qualität und diesem ausgezeichnetem Noise-Verhalten Schritt halten kann.
Der X-T20 ist wohl auch die größte Kraft des X-T20 - eine unglaubliche gute Abbildungsqualität mit hervorragender Rauschleistung in kleinstmöglichem Rahmen und zu einem erschwinglichen Gesamtpreis. Hier eine kleine Selektion von Fuji-Objektiven, die für mich optimal zu dieser Fotokamera passt. Wenn Sie das Fuji XF 18-55mm f/2.8-4. 0 LM OIS noch nicht besitzen, sollten Sie die mitgelieferte Rückfahrkamera auf jeden Fall mit diesem Linse erwerben - ich halte es für das am schärfsten eingesetzte Bausatzobjektiv und habe auch einen gut arbeitenden Stabilizer.
Der XF 27mm 2. 8 Pfannkuchen ist für mich das absolutes Must-Have für diese Fotokamera - er paßt nicht nur optimal in die Grösse, sondern die Fotokamera wirkt auch in Verbindung mit diesem Fotoobjektiv wirklich gut. Sie haben mit dem XF 14mm f/2. 8 R einen guten Ansprechpartner, wenn es um das Thema Design und Landschaftsgestaltung geht - das Objekt ist erstaunlich gut justiert, so dass es sich kaum verformt und auch in Bezug auf die Grösse sehr gut an die zu fotografierende Stelle paßt.
Besonders erfolgreich sind Porträts mit dem neuen XF 50mm f/2. 0 R WR - auch verhältnismäßig klein und mit einer überragenden Bildqualität erzielt diese Linse wunderschöne Effekte. Dieser Fotoapparat macht vor allem eines - Fotos mit einer fesselnden Bildqualität - aber auch den großen Spaßfaktor, es macht ganz unkompliziert Freude, mit diesem Fotoapparat zu filmen.
In puncto Funktionalität kann es mit jeder Top-DSLR konkurrieren - die Ausrüstung ist im Vergleich zu Fujis Topmodellen leicht reduziert, aber ich habe wirklich nichts für die Straßen- und Reisefotografie verpasst - wenn man einen Wunsche für die kommende Kamerageneration aussprechen könnte, dann wäre meins ein versiegeltes Gehöuse, um auf der Straße völlig sorglos dazusein.
Mit der kurzen Umschaltzeit und einem exzellenten und raschen Auto-Fokus eignet sich die Fotokamera auch für Schnappschüsse - das ausgeklügelte Vollautomatikkonzept sorgt dafür, dass die ganze Gastfamilie mit diesem kleinen Wunder gut zurechtkommt. Die große und exzellente Auswahl an Objektiven und eine unglaubliche Anzahl von Produkten von Drittanbietern, die inzwischen eine große Auswahl an Zusatzgeräten für den Mujis bieten, ermöglichen es, die Kapazität der Fotoapparate für jeden Einsatzzweck zu vergrößern oder mit schönen Zusatzgeräten zu veredeln.
Und am Ende etwas, das jeder sehen kann, aber ich denke auch, dass es ein wichtiger Aspekt ist - die X-T20 ist wie die meisten fuji eine sehr stylishe Kamera - nicht nur ein schlichtes Gerät, sondern auch ein Lieblingsschmuckstück, das du mitnehmen möchtest.