Wirklich exklusiv ist der Sensor: Der Foveon X3-Sensor, der auch in der Sigma SLR-Kamera verwendet wird, hat nach Angaben des Herstellers neue Microlinsen und eine andere Abstimmung für den Betrieb im DP1 erhalten. Sie weist eine sehr tiefe Farbabweichung und eine angenehm tiefe Abschattung auf. Alles in allem hat die Sigma eine sehr gute Bewertung an sich.
Dies betrifft die im JPEG-Format aufgenommenen Bilder, aber das Highlight des DP1 ist das RAW-Format: Die Rohdaten müssen anschließend auf dem Computer mit der mitgelieferten Sigma Photo Pro v2. 4 und der Bildverarbeitung aufbereitet werden. Die Bilder werden dann aber auf DSLR-Niveau in echter Profiqualität wiedergegeben. Das DP1 ist mit einer vermessenen Release-Verzögerung von 1,33 Sekunde äußerst träge und für Snapshots absolut ungeeignet: 21 Sekunden verstreichen für 5 aufeinanderfolgende Aufnahmen.
Verarbeitungs-, Anzeige- und Werkstoffqualität sind mittelmäßig und korrespondieren mit dem, was man mit anderen Fotoapparaten für ein Quartal des Kaufpreises erhält. Auch für den DP1 hat Sigma einige interessante, aber teure Sonderausstattungen im Angebot - wie z.B. einen Ansteckblitz für 80 EUR oder einen Anstecksucher für volle 150 EUR. Das Sigma DP1 ist der Spezialfall einer Kamera, die sich grundlegend auf die Bild-Qualität konzentriert.
Es ist für fast 800 EUR nur für versierte Fotoenthusiasten von Interesse, die eine praktische Erweiterung ihrer DSLR wünschen, lieber im RAW-Format photographieren, auf Highspeed verzichtet haben und nicht auf den Kostenaufwand achten müssen. Genauso träge und mit etwas schlechterer Bild-Qualität ist der Gra II, aber eleganter im Finish und rund 300 EUR billiger.